Welschneudorf hat gewählt und dem Gemeinderat ein Facelifting verabreicht. Abgesehen davon, dass Thomas Schmidt, bis dato Ortsbürgermeister, nicht mehr kandidierte, standen auch die bisherigen Ratsmitglieder Albrecht Fetz, Andre Fetz, Annette Schmidt und Toni Schäfer nicht mehr für eine Wahl zur Verfügung. Dafür rückten ein paar neue Gesichter in den Rat: Neben den „alten Hasen“ Bernd Labonte, Dirk Schuster, Rainer Kilian, Andreas Spitzhorn, Christina Rücker und Franz Billaudelle sitzen jetzt Bernd Lehmler, Thomas Heibel, Siegfried Schmidt, Daniel Billaudelle und Lambert Stahlhofen mit am Ratstisch.
Beeindruckend, aber auch nicht ganz unerwartet war dabei, dass Lambert Stahlhofen mit Abstand den meisten Zuspruch erhielt: Mit 626 Stimmen setzte er sich deutlich vor Dirk Schuster (466) und Bernd Labonte (387) an die Spitze. Auf den weiteren Plätzen folgen Andreas Spitzhorn (331), Christina Rücker (308), Franz Billaudelle (243), Rainer Kilian (233), Daniel Billaudelle (232), Siegfried Schmidt (229), Thomas Heibel (212), Bernd Lehmler (212) und Franz Schuster (188), der trotz geringerer Stimmenzahl aufgrund der Mandatszuteilung durch die Listenstimmen vor Holger Bieg in den Rat einzieht, obwohl Bieg insgesamt mehr Stimmen erhielt (198).
Zwar konnten die Welschneudorfer Wähler mangels Kandidat keinen Ortsbürgermeister wählen, doch das eindeutige Votum dürfte es Lambert Stahlhofen, der von 1971 bis 1987 schon einmal Welschneudorfs „erster Bürger“ und von 1987 bis 1997 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen war, nicht leicht machen, sich einer möglichen Berufung in das Amt des Ortsbürgermeisters zu entziehen. Dies umso mehr, als nach Jahren des bloßen „Verwaltens“ jetzt zukunftsgerichtete Konzepte für die Gemeinde gefragt sind. Und die sind mit neuen Köpfen im Rat eher zu erwarten als von „alten Zöpfen“.
Tja, nun konnte/durfte ich noch nicht einmal wählen, da mein Wohnsitz in der Schweiz ist, dennoch fühle ich mich dem Ort wohl gesonnen und verbunden.
Allerdings habe ich etwas (naja, sehr viel) gegen Denunziantentum und Möchtegern-Machthaber. Eine Gemeinschaft (Ortsgemeinde) kann nur dann leben und eine gemeinsame Zukunft aufbauen, wenn alle Mitglieder an einem Strang ziehen. Dies bedeutet natürlich, dass der Bürgermeister einschließlich der Mitglieder des Gemeinderats absolut ohne Rücksicht auf eigene Interessen die Belange, Wünsche und Pläne der Gemeinde vertreten. Was allerdings in der Vergangenheit – aus meiner Sicht – absolut und sträflich hintergangen wurde.
Vermutlich ist es den Bürgermeistern sowie den Gemeinderäten nicht bewusst, dass sie persönlich für alles, was während ihrer Berufungszeit verabschiedet, befürwortet, durchgeführt und auch abgelehnt wurde, persönlich verantwortlich und haftbar sind. Diese Verantwortung und Haftung erlischt auch nicht mit der Beendigung der Amtszeit.
Aufgrund vieler noch zu sagender (schreibender) Worte ist es mein Wunsch, dass Lambert Stahlhofen die Position des Bürgermeisters übernimmt. Hierbei ist es für den Ort sehr WICHTIG zu wissen, dass der neue Bürgermeister – egal wer dieses Amt übernimmt – nicht für die Fehlentscheidungen der vorhergehenden Ratsbesetzung verantwortlich ist und auch nicht verantwortlich gemacht werden kann.
Alles – aber auch ALLES – was die vorhergehende Besetzung der Ortsgemeinde entschieden, eingeleitet und auch abgelehnt hat, haben genau diese Personen persönlich zu verantworten. Wofür sie auch – ohne zeitliche Begrenzung – haften.
Ich wünsche Welschneudorf eine erfrischende Zukunft!!!