Die Auswirkungen von Trockenheit und Käferbefall sowie die Konsequenzen für die künftige Waldbewirtschaftung im Welschneudorfer Forst standen im Mittelpunkt einer Waldbegehung, an der Ratsmitglieder und interessierte Einwohner teilnahmen. Förster Gebhard Klein erläuterte den Teilnehmern den derzeitigen Zustand unseres Forstes anhand etlicher Beispiele. Die bisher gerodeten Flächen im Wald bieten ein bedrückendes Bild. Festgestellt wurde, dass der Bestand an Fichten zu groß ist. Folglich gilt für die Zukunft eine geänderte bzw. an die Umwelt angepasste Forstwirtschaft.
Erforderlich ist ein aktives Handeln der Waldbesitzenden, um die vorhandenen Wälder zu stabilisieren, die Risiken zu begrenzen und die Wälder schrittweise so zu entwickeln, dass sie an das künftige Klima besser angepasst sind als die heutigen Bestände.
Mit Blick nach vorne ist vorgesehen bzw. wurde bereits mit der Einbringung von klimaresistenten Wirtschaftsbaumarten (kurz: KWB), sowohl Laub- als auch Nadelbäumen, begonnen. Der Flächenanteil der KWB soll in 40 bis 60 Jahren mindestens 70 Prozent der Aufforstungsfläche betragen.
Zum KWB Laubholz zählen: Traubeneiche, Stieleiche, Ungarische Eiche, Amerikanische Roteiche, Edelkastanie, Walnuss, Wildkirsche, Schwarznuss, Baumhasel, Elsbeere, Flaumeiche und Wildbirne.
Daneben werden folgende KWB Nadelhölzer zur Aufforstung vorgesehen: Douglasie, Weißtanne, Lärche, Große Küstentanne, Kiefer, Hemlocktanne, Zedern, Thuja und Mammutbäume.
Bereits mit Nadel- und Laubbäumen verjüngte Flächen werden je nach Standort auf den noch nicht bewaldeten Restflächen mit KBW Nadelbäumen und/oder Laubbäumen bepflanzt. Voraussichtlich werden zwischen 500 bis maximal 1000 Bäume je Hektar benötigt.
Die Waldsituation stellt für unseren Forstbetrieb, die privaten Waldbesitzenden und unseren Gemeindehaushalt eine enorme Herausforderung dar. Daher ist es auch erforderlich, dass sich alle Einwohner mit der Thematik des Welschneudorfer Forstes vertraut machen. Es werden künftig viele Entscheidungen auf uns zukommen, die nur gemeinsam getragen werden können. In Zukunft muss der Begriff „Sparsamkeit“ in unserer Gemeinde großgeschrieben werden. Dies bedeutet allerdings auch, dass jeder von uns aufgefordert ist „anzupacken“, „sich einzubringen“! Wenn wir alle Aufgaben gemeinsam angehen – natürlich Jeder wie er kann – so werden wir sie auch gemeinsam meistern.
Günther Perlick, Ortsbürgermeister