Bielefeld. (red) Demokratie und Kunstfreiheit stehen ganz oben auf der Liste der Tagesordnungspunkte bei der Jahreshauptversammlung 2024 des Deutschen Bühnenvereins. Dazu treffen sich Kulturpolitiker:innen und Vertreter:innen aus der Kulturverwaltung, Intendant:innen und Verwaltungsdirektor:innen aus ganz Deutschland vom 13. bis 15. Juni 2024 in den Spielstätten des Theater Bielefeld und der Bielefelder Philharmoniker.
Prominenter Gast bei der Jahreshauptversammlung ist der Rechtsanwalt und Publizist Prof. Dr. Michel Friedman. Er spricht über die aktuelle Lage in Deutschland. Der Kämpfer für Demokratie und Kunstfreiheit, dessen Eltern Überlebende der Shoah waren, diskutiert im Anschluss mit Sonja Anders, Intendantin Schauspiel Hannover, Bettina Jahnke, Intendantin Hans Otto Theater Potsdam und Dr. Carsten Brosda, Präsident Deutscher Bühnenverein und Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Zum jährlichen Treffen des Arbeitgeber- und Interessenverbands, der mit 661 Mitgliedern weltweit einer der größten Theaterverbände ist, reisen Kulturpolitiker:innen und Vertreter:innen aus der Kulturverwaltung, Intendant:innen und Verwaltungsdirektor:innen aus ganz Deutschland nach Bielefeld.
„Theater und Orchester für die Demokratie“ ist der Name der aktuellen Kampagne des Bühnenvereins, der Initiativen und Aktivitäten der Mitgliedsbühnen bündelt und auf www.theaterfürdiedemokratie.de sichtbar macht. Auch bei der Jahreshauptversammlung ist das Thema zentral. Unter dem Titel „Zurück in die Demokratie – wie Theater und Journalismus dem Rechtsruck in der Gesellschaft begegnen“ laden bei einer Podiumsdiskussion Kulturjournalismus-Professorin Dorte Lena Eilers, Dramaturgin und Autorin Juliane Hendes und der Journalist und CORRECTIV-Gründer David Schraven zum Gespräch.
In Workshops zu aktuell relevanten Themen wird es zudem um die Compliance an den Bühnen gehen, um Zugänglichkeit und Barrierefreiheit, um Diversität, um das künstlerische Arbeiten mit KI und um die Frage, inwieweit sich eine ostdeutsche Sozialisation auf die künstlerische Arbeit in den alten Bundesländern auswirkt.
Am Freitag, 14. Juni wird abends in der Rudolf-Oetker-Halle der Dr. Otto Kasten-Preis 2024 verliehen. Ausgezeichnet werden junge Theatermacher:innen, die sich auf innovative Weise oder in besonderen Formaten mit Erinnerungskultur beschäftigen oder sich mit ihrer Theaterarbeit für politische Bildung engagieren.
„Die freiheitlich-demokratische Basis des Zusammenlebens aller Menschen ist kein Selbstläufer, sie erfordert entschiedenen Einsatz für die Werte des Grundgesetzes genauso wie die gelebte Solidarität miteinander. Wir bekräftigen gesellschaftliche Vielfalt und verteidigen sie gegen Verabsolutierungen und spaltende Kräfte“, erklärt Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Bundesverbandes der Theater und Orchester.
Der Deutsche Bühnenverein ist der Interessen- und Arbeitgeberverband der Theater und Orchester. Er thematisiert alle künstlerischen, organisatorischen und kulturpolitischen Fragen, die die Theater und Orchester in irgendeiner Weise betreffen. Dazu gehören Themen wie die Bedeutung der Theater und Orchester für die Städte, die Entwicklung des Publikums sowie die Gestaltung juristischer Rahmenbedingungen bis hin zur sozialen Lage der Künstler:innen.