Naspa besteht auf Schließung der Servicestelle

In der letzten Ausgabe des Wochenblattes musste ich leider über die Schließung der Servicestelle der Nassauischen Sparkasse zum 30.06.2017 berichten. Auf meinen Brief an den Vorstandvorsitzenden Herrn Högner hat mir der zuständige Regionalmarktleiter für den Westerwald -Herr Neunzerling- mittlerweile geantwortet.

Der Rückzug aus einem Ort, die Zusammenlegung mit anderen Finanzcentern erfolge nur nach intensiver Prüfung der jeweiligen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen. Die Nassauische Sparkasse habe zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Kunden über die Jahre mit zunehmender Intensität andere Vertriebswege in Anspruch genommen und den nebenamtlich geführten Servicepoints den Rücken gekehrt hätten. Zurückzuführen sei das auf eine zunehmende Mobilität – auch der älteren Kunden – und darauf, dass in den Finanz-Centern, z.B. in Montabaur, Nassau oder Bad Ems, alle Selbstbedienungsangebote 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche zur Verfügung stünden.

Darüberhinaus könne nur dort während der Öffnungszeiten eine kompetente Beratung zu allen Produkten und Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Auch würde das Telefon- und Internetbanking immer stärker frequentiert und biete immer einfachere und komfortablere Angebote für die Kunden der Bank.

Herr Neunzerling kündigt weiter an, dass man mit den ortsansässigen Geschäften über die Möglichkeiten zur Einführung des bargeldlosen Zahlens mit Karte sprechen und entsprechende Angebote machen wolle. Weiter werde man mit jedem Kunden rechtzeitig persönlich reden um für jeden eine für ihn passende Lösung zu finden. 

Wie zu erwarten war, sind die Entscheidungen bereits gefallen, wenn die Mitteilungen an die Gemeinden erfolgen. Das ist bedauerlich und spiegelt auch mittlerweile die mangelnde regionale Verbundenheit vieler Servicedienstleister. Uns wird leider nichts anderes übrig bleiben, als Herrn Neunzerling und seine Mitarbeiter an den wohlfeilen Ankündigungen zu messen. Bleiben wir gespannt, welche Angebote „jedem Kunden vor Ort“ gemacht werden um die einzelnen Probleme zu lösen. Wie ist es denn bestellt mit der zukünftigen Bargeldversorgung für alle die immobil sind?

Ich bleibe dabei, machen Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger auch von Ihrem Recht Gebrauch diese Entwicklung und die vorliegende Entscheidung zu missbilligen. Dinge, die einmal weg sind, kommen erfahrungsgemäß leider auch nicht mehr wieder! Als Lehre auch aus dieser Reaktion eines jahrzehntelang präsenten Servicedienstleisters vor Ort: Stärken wir alle unsere noch vorhandene Infrastruktur vor Ort, indem wir noch konsequenter und bewusster handeln und alle Möglichkeiten vor Ort nutzen. Nur so können wir langfristig die dörfliche Struktur in der jetzigen Gestalt bewahren. Wie die Nassauische Sparkasse in ihren Ausführungen auch, bleiben uns alle diejenigen den Nachweis schuldig, die uns einreden wollen,  dass es immer nur an „uns“ liegen soll, dass altbewährte Strukturen wegfallen „müssen“. Liegt es nicht auch an anderen -sehr profanen Dingen -wie Gewinnmaximierung- liebe Verantwortlichen der Nassauischen Sparkasse?

Bernd Labonte, Ortsbürgermeister

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