Traditionsreicher Verein bietet viel sportliche Abwechslung

Dieses Bild zeigt eine der Fußballmannschaften aus den Anfangsjahren des Sportvereins. (Fotos: Archiv Sportverein)

Dieses Bild zeigt eine der Fußballmannschaften aus den Anfangsjahren des Sportvereins. (Fotos: Archiv Sportverein)

Der Sportverein (SV) 1920 Welschneudorf feiert am Samstag, 28. August, mit einer Jubiläumsparty in der Kurfürstenhalle in Welschneudorf sein 90-jähriges Bestehen. Ab 18 Uhr serviert der Verein seinen Gästen im gemütlichen Ambiente des Gewölbekellers der Halle ein zünftiges Abendessen. So gestärkt können die Besucher ab 19 Uhr mit dem Verein feiern.

Das Gründungsjahr 1920 des SV war das Jahr, als der Friedensvertrag von Versaille inkraft trat, das Jahr, als rechtsgerichtete Nationalisten und Militaristen gegen die junge Weimarer Republik putschten (Kapp-Putsch) und Deutschland an den Rand eines Bürgerkriegs brachten, und das Jahr der VII. Olympischen Sommerspiele in Antwerpen. Besonders die Begeisterung für die damals noch neue Sportart Fußball war es denn auch, die junge Menschen unter Anleitung des Volksschullehrers Dette zur Gründung eines Sportvereins animierte. Doch nicht nur Fußballer, sondern auch Leichtathleten waren in der Gründungsphase mit von der Partie.

Willi Rath, Peter Fetz und Peter Sprenger (von links) gewannen 1928 bei einem Leichtathletik-Wettbewerb in Wallmerod den 3000-Meter-Staffellauf.

Willi Rath, Peter Fetz und Peter Sprenger (von links) gewannen 1928 bei einem Leichtathletik-Wettbewerb in Wallmerod den 3000-Meter-Staffellauf.

1923 wurde im Zusammenhang mit so genannten Notstandsarbeiten der Sportplatz an der Nassauer Straße angelegt und die Sportler waren in ihren Disziplinen durchaus erfolgreich. So siegten die Fußballer im Auswärtsspiel gegen die erste Mannschaft des VfR Limburg und die Leichtathleten konnten bei Wettbewerben erste Plätze belegen.

1930 schloss sich der Verein dem Arbeitersportverein an. Als die Nationalsozialisten 1933 diese Organisation verboten, waren die Welschneudorfer Sportler gezwungen, sich dem Westdeutschen Spielverband anzuschließen und ihre Trikotfarben von Schwarz-Weiß zu Blau-Weiß zu wechseln. Während des Zweiten Weltkrieges kam das Vereinsleben völlig zum Erliegen, doch bereits im Herbst 1945 wurde in Welschneudorf wieder Fußball gespielt. Peter Sprenger, Ägidius Gilles, Reinhold Best und Johannes Landmann machten sich damals um den Neubeginn besonders verdient.

1971 erlebte der Verein einen Tiefpunkt, als der Spielermangel dazu führte, dass die Senioren- und alle Jugendmannschaften abgemeldet werden mussten. Lediglich die „Alten Herren“ kickten weiter. Vor allem der Beharrlichkeit des damaligen Vorsitzenden Günter Weyand und seines Nachfolgers Otto Grzonkowski war es zu verdanken, dass der Verein sportlich wieder auflebte. Die wiederbelebte Abteilung Fußball wurde zwischen 1979 und 2002 durch eine erfolgreiche Damenmannschaft bereichert. Die Herrenmannschaft ging 2001 in der Spielgemeinschaft Elbert auf. Ansprechpartner der Fußballer ist Daniel Billaudelle.

Die Damenfußballmannschaft des SV Welschneudorf im Jahre 2001 mit ihrem Trainer Thomas Born (rechts).

Die Damenfußballmannschaft des SV Welschneudorf im Jahre 2001 mit ihrem Trainer Thomas Born (rechts).

Stand der Fußball lange Jahre im Vordergrund, so bietet der Verein dennoch auch zahlreichen anderen Sportarten eine Heimat. Dem besonderen Engagement von Käthe Dommermuth ist es zu verdanken, dass die Gruppe der Turnerfrauen nun schon seit 37 Jahren ein wichtiger Bestandteil im SV ist. Längst turnen auch zahlreiche Kinder im SV, betreut von Melanie Höber und Petra Born.

Außerdem gibt es eine Volleyballabteilung unter der Leitung von Sonja Kilian und Waldemar Frank, eine Badmintongruppe, die von Holger und Miriam Bieg geführt wird, sowie diverse Tanzgruppen, die von Elvi Höhn, Sabine Klein, Liane Biet, Nicole Labonte und Claudia Decker betreut werden. Das beliebte Eltern-Kind-Turnen wird von Nicole Labonte und Michaele Stetenfeld organisiert.

Die Turnerfrauen unter der Leitung von Käthe Dommermuth (vorn links) im Jahre 1980.

Die Turnerfrauen unter der Leitung von Käthe Dommermuth (vorn links) im Jahre 1980.

„Wir freuen uns, dass so viele Welschneudorfer Bürger aktiv im Verein mitwirken und wir sind Menschen wie Günter Weyand, Otto Grzonkowski und Käthe Dommermuth sehr dankbar, die geholfen haben, das Vereinsleben auch in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten“, betont der stellvertretende Vereinsvorsitzende Achim Höber. Sein Dank gilt auch den übrigen Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstands, Ulla Döring (Kassiererin) und Knut Irmscher (Schriftführer), die sich schon seit Jahren in ihrer Freizeit für die Belange des Sports einsetzen.

„Mit unserer Feier wollen wir den Bürgern unserer Gemeinde und allen Gästen den Sportverein mit seinem abwechslungsreichen Angebot und seiner langen Tradition vorstellen“, erklärt Vorsitzender Berty Simon bei der Vorstellung des Programms. „Dazu werden sich die einzelnen Abteilungen des Vereins jeweils mit einem eigenen Beitrag präsentieren – besondere Überraschungen inbegriffen.“

Es soll kein „Fest der langen Reden“ werden, sondern eine Feier mit viel Spaß und Unterhaltung, betont der Vorsitzende. Nach kurzen Grußworten und offiziellem Programmteil wird ab etwa 22 Uhr die Band „Just For You“ für musikalische Unterhaltung und Tanzstimmung sorgen. „Für die Kinder unter unseren Gästen halten wir nach dem offiziellen Programm noch eine filmische Überraschung bereit“, verspricht Simon und freut sich auf viele Festgäste.

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